Amberian Dawn – End Of Eden
Wertung:
4.0/7
Info:
VÖ: 22. Oktober 2010
Label: Spinefarm Records
Spielzeit: 00:44:31
Line-Up:
Tommi Kuri – Bass
Heidi Parviainen – Vocals
Kasperi Heikkinen – Guitar
Emil Pohjalainen – Guitar
Tuomas Seppälä – Keyboard
Joonas Pykälä-Aho – Drums
Tracklist:
01. Talisman
02. Come Now Follow
03. Arctica
04. Ghostly Echoes
05. Sampo
06. Blackbird
07. Field Of Serpents
08. City Of Corruption
09. Virvatulen Laulu
10. War In Heaven
„Technik VS Durchschnitt“
Symphonischer Metal mit Frauengesang und das Ganze auch noch aus Finnland? Wer denkt da nicht sofort an NIGHTWISH? Umso schwerer ist es für eine Band wie AMBERIAN DAWN, wenn man einen so großen Schatten hinter sich tragen muss. Da bleibt nur eins: Es so gut wie möglich machen und damit vielleicht aus den Schatten treten und so auf sich aufmerksam machen. Ob das mit dem Album „End Of Eden“ gelingt?
Der Opener „Talisman“ hat auf den ersten Blick zwar keine falschen Ansätze, entpuppt sich allerdings auch nicht als die Offenbarung. Das Drumset rattert, die Hände bewegen sich schnell am Gitarrengriffbrett und dazu singt Heidi im – schon typischen – Opernstil. Das Keyboard hält sich, im Gegensatz zu vielen anderen Bands, stark zurück und dient oft als Teppichleger für die Songs. Technisch ist das alles ganz gut aber die Struktur und vor allem die Stimmung der Songs sind höchstens Durchschnitt. Vor allem die Refrains von „Talisman“ und „Come Now Follow“ sind eher störend, als beflügelnd und machen so mehr falsch, als richtig. Diese Dinge ziehen sich durch das Album und machen „End Of Eden“ sehr durchschnittlich, was das Album gar nicht nötig hätte. Dazu kommt, dass an Stellen wo bei anderen Bands wirkungsvolle Keyboard/Gitarren-Feuerwerke abgezogen werden, um symphonische Elemente an die Spitze zu treiben, AMBERIAN DAWN nur die Gitarre sprechen lassen. Dies passiert zumeist auch noch in einer sehr aggressiven Haltung. Gegen Ende des Albums wird es dann richtig abgedreht. Erst bekommt man mit dem Duett Opernsängerin und klassischer Opernsänger, auf „Virvatulen Laulu“ Gänsehaut pur, ehe dann das fast acht Minuten lange „War In Heaven“ losbricht. Hier muss man sich an die Stirn fassen! Hat man die 40 Minuten zuvor noch ein zusammenwirkendes Album geschaffen, läuft es hier aus dem Ruder. Düstere Gitarren, doomige Riffs – Blast Beats und dazu ab und an tiefe Männerstimmen – was alles gar nicht zu dem passt, was zuvor gekommen ist. Eine Nullnummer zum Schluss – sehr schade.
Fazit: Ein sehr durchschnittliches Durchschnittsalbum, welches am Ende auch noch eine Nullnummer landet, kann leider nicht so gut abschneiden, wie es die Möglichkeiten der Band zulassen würden. Immerhin ist das Album technisch auf einem guten Niveau und die Produktion ist auch nicht übel – aber all das reicht am Ende nicht – wenn Durchschnittsnummern und eine Nullnummer – eine Dreiviertelstunde füllen.
Frank-Christian Mehlmann / 11.11.2010