Arkangel – Hope You Die By Overdose
Wertung:
6.5/7
Info:
VÖ: 0000-00-00
Spielzeit: 00:00:00
Line-Up:
Tracklist:
01. You Had To Go
02. Annihilating Your Peace
03. Let Your Unloved Parts Get Known
04. How We See The World
05. Then
06. Fallen Angels We Are
07. The Little People
08. Joe Loves Junk
09. Warpath 777
10. Who’s Time Has Come
11. Hope You Die By Overdose
„“
Endlich ist es soweit! Die Brüsseler Institution in Sachen „Animal Liberation“ hat nun endlich ein neues Album vorgelegt und weiß damit wirklich alle Grenzen zu sprengen, die der Metalcore bis Dato aufzuweisen hatte.
Angefangen mit einem romantisch-softem Gitarren-zupf-Intro nimmt das Inferno seinen Lauf. Denn nach diesen unscheinbaren, knappen 3 Minuten wird geschnitzt und zwar vom Übelsten. Feinste Death- sowie Thrash-Metal-Versatzstücke treffen auf gnadenlosen Core-Mosh sowie die unmenschlichsten Vocals seit langem. Welchen Hass Fronter Baldur hier zu projezieren weiß, ist nicht von dieser Welt – der Frust und Unmut in Reinkultur. Absolut gnadenlos und unglaublich brachial bricht dieser scheußliche Klumpen Wut über einen herein und walz einen förmlich platt. Der unverblümte Hass auf eine sich selbst entmündigte Menschheit wird einem so direkt in die Fresse gepresst, dass sich so manche ach so misanthropische Kappelle aus Skandinavien noch eine gehörige Scheibe abschneiden könnte. Auf der Platte mit den programmatischen Titel „Hope You Die By Overdose“ regiert Ultrabrutalität und macht vor niemandem Halt. Die fiesesten Riffs, die donnernsten Doublebass-Attacken und die blanke Gewalt sprechen aus diesen Songs, dargeboten in brachialster, rohster Art. Schnörkellos und verachtend, wie es sein muss. Der Rausschmeisser und Titeltrack mit bedrückender Gitarre und asozialer Ami-Kiddie-Konversation erreicht noch lange nicht die Klasse des „Evilization“-Tierrechts-Monologs vom „Prayers Upon Deaf Ears“-Output – vermittelt aber dennoch die zum restlichen Material passende depressive Atmosphäre zum Abschluss der kurzweiligen Scheiblette.
Dass die Platte wesentlich klarer und differenzierter produziert ist, als deren Vorgänger, verleiht dem ganzen noch den nötigen Druck und die Kraft, einem wirklich den Letzten Atemzug zur Hölle auf Erden zu machen. Was Arkangel hier geschaffen haben, ist in Sachen „heftig, heftig“ wirklich schwer zu überbieten. Eingefleischte Metalheads werden zwar mit Sicherheit Schwierigkeiten mit den Lyrics sowie den monotonen, aber dennoch markerschütternden und tief einschlagenden Vocals haben – diese Allerdings runden diese Doktorarbeit erst ab und machen sie zu dem, was sie ist – eine Scheibe zum Töten!
Markus Jakob / 18.11.2004