Cranial – Dead Ends [EP]
Wertung:
5.5/7
Info:
VÖ: 27. November 2015
Label: Moment Of Collapse Records
Spielzeit: 00:22:10
Line-Up:
Julian Weidhaus – Bass, Vocals
Sebastian „Basti“ Krockel – Gitarre, Vocals
Michael Melchers – Gitarre
Cornelius Merlin – Trommeln
Tracklist:
01. Nightbringer
02. Limes
„Schädelspaltende Weisen aus Würzburg“
Mit CRANIAL meldet sich ex-OMEGA MASSIF-Gitarrist Michael Melchers mit neuer Band zurück auf der Bildfläche und hat als Einstand auch gleich eine Debüt-EP namens „Dead Ends“ am Start.
Nicht unerwartet sind Parallelen zur o.g. Vorgängerkapelle oder auch Genrekollegen wie ISIS, NEUROSIS oder 16 desöfteren nicht von der Hand zu weisen, allerdings gerieren sich CRANIAL ungleich sinisterer, nachgerade schwarzmetallisch, zumindest was die Atmosphäre etwa des ersten Tracks, „Nightbringer“, angeht: ein zehnminütiges, malmendes Doom/Sludge Metal-Monstrum, dessen Wucht sich von Ton zu Ton aufbaut, von Cornelius‘ exakten Beats auf Kurs gehalten und mit eher als Instrument fungierendem, spärlich, aber effektiv eingesetztem Brüllgesang untermalt wird, pointiert durch [Cascadian] Black Metal-artige Melodien und gekonnte Laut-Leise-Dynamik.
Bei „Limes“ mag man [im Sinne deskriptiver Schubladisierung] KYUSS-meets-ISIS-Vergleiche heranziehen wollen, allerdings in deutlich boshafterer Sludge-Manier, rhythmisch, hypnotisierend und im richtigen Moment in Richtung UNSANE detonierend, noisig, wuchtig, zentnerschwer bis knietief im Doom.
Die direkte, passend knochentrockene Produktion der „Tonmeisterei“ und die grafische Gestaltung lassen ebenfalls keinerlei Wünsche offen, so dass sich CRANIAL mit „Dead Ends“ als erstes Lebenszeichen bzw. Visitenkarte sämtlichen Sludge- oder Doom-Aficionados und eventuell immer noch trauernden OMEGA MASSIF-Fans empfehlen.
Die bereits in Arbeit befindliche Full Length-Scheibe von CRANIAL darf man nach „Dead Ends“ zumindest mit Wonne erwarten…
Dirk Konz / 28.11.2015