Croword – The Great Beyond
Wertung:
5.0/7
Info:
VÖ: 16. Juni 2017
Label: Gaphals Records
Spielzeit: 00:51:11
Line-Up:
Tracklist:
01. An Inimate Impression
02. Message Of The Dead
03. Progress From Discontent
04. Beyond Obsidian Gates
05. The Mountain
06. Spectres Bride
07. Wall Of Blackness Pt. 1
08. Manifest Of Mortal Sickness
09. A Stars‘ Eclipse
10. The Longest Fall
11. A Crows Word
12. Wall Of Blackness Pt. 2
„Melo-Death in seiner reinsten Form“
Das steirische Quintett konnte schon mit seiner 2016er „Manifest Of Mortal Sickness“–EP einen überzeugenden Einstand vorweisen. Und nach akribischer Vorbereitung bzw. ebensolcher Studioarbeit liegt nun das erste Full-Length-Werk des Melo Death-Fünfers vor.
Die vier von der EP bekannten Songs wurden um ein klassisch anmutendes Piano-Intro, zwei von Akustikgitarren dominierten Instrumental-Stücken („Wall Of Blackness Pt. 1“ und „Wall Of Blackness Pt. 2“), sowie fünf gänzlich neuen Tracks erweitert. Natürlich erfinden CROWORD die Melo Death-Schiene nicht neu, lobend muss aber nach wie vor erwähnt werden, dass sich die Kerle einen Dinef um moderne Ausrichtungen scheren und ihre Wurzeln ganz klar in der Mitte der 90er festzuzurren sind. Auch lockern so kleine Spielereien wie der Spoken-Words-Teil oder die auf Akustik-Gitarre vorgetragene Überleitung in „Spectres Bride“ die Geschichte ebenso auf, wie die bereits erwähnten Instrumental-Beiträge. Bei allem Lob muss auch ein wenig Kritik eingebracht werden. Zumeist fehlt es dem Rezensenten an der durchdringenden Eingängigkeit, hier fällt eigentlich nur der als #8 aufgewartete Titelsong der letztjährigen EP als Positiva aus dem Rahmen. Wer sich jedoch zu absolut zeitlosen, Klargesangsfreien und technisch über jegliche Zweifel erhabenen und noch dazu zu jeder Sekunde hochmelodisch gehaltenen Death Metal-Tönen hingezogen fühlt und überdies auch noch gerne deren skandinavische Herkunft preisen möchte, der sollte der Debüt-LP des steirischen Gefolge durchaus die ein oder andere Rotation angedeihen lassen. Wer sich außerdem mit etwas tiefergehenden Songtexten befassen möchte, „The Great Beyond“ nimmt Anleihen bei Huxley, Saint-Exupéry oder Kafka und thematisiert grob umschrieben das „Sehnen und Suchen des Menschen in einem breiten Spektrum“.
„The Great Beyond“ bietet über mehr als 50 Minuten astreinen und zumeist auch gediegenen Melodic Death Metal, der durch die finale Soundveredelung von Jens Bogren zusätzlich an Güte gewonnen hat. Sollte tatsächlich so die Zukunft des hochmelodischen Death Metals aussehen, dann immer her damit!
Reinhold Reither / 15.07.2017