High Fighter – Scars & Crosses
Wertung:
5.0/7
Info:
VÖ: 10. Juni 2016
Label: Svart Records
Spielzeit: 00:40:45
Line-Up:
Honk: Bass
Thomas Wildelau: Drums
Ingwer Boysen: Guitars
Christian „Shi“ Pappas: Guitars
Mona Miluski: Vocals
Tracklist:
1.A Silver Heart
2.Darkest Days
3.The Gatekeeper
4.Blinders
5.Portrait Mind
6.Gods
7.Down To The Sky
8.Scars & Crosses
„Hamburg schielt nach New Orleans“
Das Hamburger Quintett, rund um Frontfrau Mona Miluski, hat schon mit ihrer „The Goat Ritual“-EP aus dem Jahr 2014 vollends überzeugen können und das erste abendfüllende Album „Scars & Crosses“ setzt den steinig-sludgeigen Weg der fünf MusikerInnen konsequent fort.
Die Grundmaxime ist annähernd die gleiche geblieben: Immer schön melodischen Stoner/Sludge, untermauert von der blonden Front-Derwischin, die immer zum rechten Zeitpunkt ihre Krallen Zentimeter dick unter die Haut der Hörerschaft ritzt. Die vier Instrumentalisten mimen in diesem teils bösartigen Spiel die coolen Dreckschleudern, die mal euphonisch gen Down tendierend, dann wieder gefahrvoll á la Crowbar schielend, stets die Herren der Lage sind. Das größte Plus – im Vergleich zur zwei Jahre zurückliegenden EP – sind sicherlich die weit treffsicheren Refrains, dennoch muss man sich die gut 40 Minuten dauernde Platte einigermaßen erarbeiten. Vollends überzeugt die immense Wandlungsfähigkeit der blonden Frontfrau; allein was die gute Mona in „Portrait Mind“ an verschiedenartigen Stimmungen mit ihrem Organ zu produzieren im Stande ist, lässt – wohl nicht nur – dem Rezensenten des Öfteren die Kinnlade hinunter sinken. Noch eindringlicher, weil auch weit fieser, manifestiert sich dies beim wohl härtesten Track des Rundlings „Blinders“, der im Gegenzug zu seinen sieben „Kollegen“ von vorne bis hinten unaufhörlich drückt und Mona gar in finsteres Black Metal-Gekeife abdriften lässt.
Alles in allem eine mehr als respektable Leistung einer Band die gerade erst am Anfang ihrer Karriere steht. Besonders herausstreichen muss man die Tatsache, dass „Scars & Crosses“ – laut Promo-Zettel – live im Studio eingespielt wurde, das erklärt dann wohl auch den mächtigen Druck, den die insgesamt acht Tracks in all ihrer Rohheit da so produzieren konnten.
Reinhold Reither / 16.06.2016