Lullacry – Crucify my heart
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Lullacry sind eine weitere skandinavische Band in der Sparte des atmosphärischen Heavy Rock. Die Musik der Finnen liebäugelt ganz eindeutig mit den Charts. Man bewegt sich im Fahrwasser von Bands wie HIM oder auch Die Happy. Der erste Eindruck: sehr gute Produktion, aber wenig musikalische Substanz. Zwar schafft man es immer wieder mit einigen passablen Ohrwurm-Melodien doch etwas Wiedererkennungswert zu schaffen, aber insgesamt bleibt die Musik sehr vorhersehbar und berechnend.
Der typische Lullacry Song beginnt meist gemäßigt mit effektbeladener Gitarre, um dann im Refrain eine Powerchord – Kaskade nach der anderen abzufeuern. Das funktioniert zwar bei einigen Songs wie z.B. dem Opener „Alright tonight“ oder dem Titelstück gut, ist aber auf die Dauer dann doch etwas wenig. Zudem kommt dazu, dass der Gesang der neuen Sängerin etwas monoton daher kommt und bei den deftigen Gitarren-Parts nicht ganz so gut zur Geltung kommt. Höhepunkt der Platte ist „Unchained“. Endlich setzt man mal auf Harmonien und erzeugt eine Atmosphäre wie an einem wolkenverhangenem Spätwinterabend.
Auf das gesamte Album verteilt finden sich aber leider auch viele Füller, so dass am Ende nicht mehr als ein mittelmäßiges Album rauskommt.
Demons Eye / 15.03.2003