Machine Head – Through The Ashes … [Leserreview]
„“
Unglaublich!!! Wer kennt nicht das Gefühl, man hofft Jahr um Jahr, Jahrzehnt um Jahrzehnt. Man betet oder erfüllt irgendwelche Opferrituale für irgendwelche obskuren Götter in der Hoffnung, das die ganz persönlichen Lieblinge der Musikerzunft doch bitte wieder qualitativ an ihre Glanzzeiten anknüpfen mögen. Im vorliegenden Fall beteten (oder opferten) Heerscharen an Headbangern seit über 10 Jahren, dass MACHINE HEAD ein zweites „Burn my Eyes“ rausprügeln mögen. Nun, dass die Band um den seelisch angekratzten Rob Flynn ihr Debüt-Album noch mal neu aufnehmen ist natürlich illusorisch aber, verdammt, die Jungs sind mit ihrem aktuellen Output „The Ashes Of Empires“ ganz nah dran. Die Scheibe fängt mit einem Akkustik-Intro verhalten an, nur um mit einem derben Akkord einem sofort und schlagartig klar zu machen, dass MH sich auf ihre Wurzeln besonnen haben und die heissen Metal. Die Ausflüge in Nü-Metal-Gefilde sind vorbei. Es regiert das Brett. Wer Songs wie „Ten Ton Hammer“ und „Davidian“ liebt, wird vor Freude im Dreieck springen.
Hier und da schielt zwar ein Groove àla „Blood, Sweat, Tears“ durch. Dies tut der Scheibe aber nicht weh, im Gegenteil, es lockert das ganze auf. Höhepunkte hervorzuheben ist schwer, die Platte klingt wie aus einem Guss, der Sound ist tonnenschwer und klingt im Gitarren- und Drumbereich schwer nach dem Debüt. Um zu einem Fazit zu kommen, dies ist genau die Scheibe, die nach „The More Things Change…“ hätte kommen müssen. Auch wenn Platte 3 und 4 nicht schlecht waren, dieses Teil bläst alles davor weg. Hier stimmt alles, Sound, Songs und Artwork, deshalb von mir (und das ist selten) volle Punktzahl.
[Leser] Azriel / 23.10.2003