New Damage – Infected
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Kommen wir heute mal zum Thema „hoffnungsvolle Nachwuchsbands für Charts ohne irgendwelche Retortenbands“. Und da fallen mir die Krefelder NEW DAMAGE, früher bekannt als BLOWFISH, als Erstes ein.
Was die 4 Burschen auf „Infected“ hier uns bieten, könnten STONE TEMPLE PILOTS, CREED oder auch PEARL JAM nicht sehr viel besser machen. Die 6 Songs rocken mit kleinen chilligen Verschnaufpausen gnadenlos groovig durch. Unterstützt werden die fetten Riffs von einem Uhrwerk, genannt Thorsten, am Schlagzeug und der wundervollen an Chris Cornell (Ex-SOUNDGARDEN) erinnernden und kraftvollen Stimme von Ausnahmesänger Jerry Ülker.
„Cold Is For Free” als erstes zu plazieren, war auch goldrichtig, da man als Hörer sofort erkennt, daß es sich hier um groovige und ziemlich eingängige Mucke handelt. Mit einem langsamen, dahinschwebenden Mittelteil outet man sich als wirklich sehr gute Songschreiber. Beim kürzesten Song „Open Road“ schweift man auch in die Ecke „Stoner Rock“ aus, wobei die durchaus fetten Riffs dem Metal anzukreiden sind. So gepaart macht wirklich jeder Songs Spaß zum Anhören und animiert zweifelsohne das Mitwippen. Egal welchen Song man hört, es wird nie langweilig und wiederholt wird sowieso nicht. Jeder Song hat genug Wiedererkennungswert. Zum Ausklang gibt mit „Scattered“ noch etwas für romantische Stunden zu Zweit.
„Infected“ wirkt dermassen frisch und eingängig genug, daß ich es bis jetzt nicht glauben kann, daß es sich hier um eine Eigenproduktion einer hoffentlich nicht mehr allzu lang unbekannten Band handelt. Selbst der Sound kann sich mit den Produktionen grösserer Acts locker messen, wobei der Gesang mir am Anfang etwas zu „mechanisch“ mit dem Echo (…oder wurde hier ein Flanger benutzt?) vorkommt, aber nach problemlos öfterem Anhörens der Scheibe, empfinde ich das eher als Differenzierung gegenüber den meist zu langweilig abgemischten Voices. Ich habe die ganze Zeit nach irgendwelchen Schwächen dieser Scheibe gesucht und kann sie bis jetzt immer noch nicht ausfindig machen. Die Instrumente beherrschen die Krefelder ohne Zweifel und man bleibt auch immer eingängig genug, um nicht zu sehr progressiv zu wirken, was man sicher auch könnte. Das ist echt das beste Teil, was ich je in diesem dem Metal noch zuzuordneten Bereich gehört habe und ich wünsche dieser Band alles Beste und viel Glück bei der Labelsuche.
Wer sich nun für dieses „güldene“ Teil interessiert, der sollte sich mal schleunigst auf die wirklich sehr ansprechend gemachte Heimseite der Jungs gehen. Käuflich erworben kann „Infected“ entweder da oder bei A&L´s Music, Stephanstr.19 in 47799 Krefeld für läppische 6€ oder wenn ihr sie live antreffts sogar für 5€.
trabi / 18.05.2003