Saga – Network
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Das Urgestein präsentiert 2004 ein weiteres harmonisches und sanftes Rockalbum der Marke SAGA. Nachdem 1978 das erste Album erschienen war, hat diese Rock/Progrock-Legende 16 Studioalben veröffentlicht und seit den frühen Anfangstagen einen eigenen Stil entwickelt. Das sechzehnte Album ist einmal mehr von einem äußerst differenzierten und voluminösen Sound gezeichnet, der allerdings insgesamt ein wenig zu dumpf ausgefallen ist. Die über SPV erschienene Platte der Kanadier reiht sich nahtlos in die Outputs der letzten Jahre ein, kann aber nicht wirklich neue Akzente setzen und ist somit eher ein weiteres solides Werk der eingespielten SAGA-Mitglieder. Die neuen Rockjuwelen sind leicht progressiv und leben von tollen Hooklines und sanftmütigen Klangcollagen. Michael Sadler, seines Zeichens Sänger und markantester Part der Band, wird sich selber mal wieder gerecht und bringt seine prägnate und einfühlsame Stimme gekonnt ein und läßt diese vom präzisen Gitarrenspiel Ian Crichton´s veredeln, und Christian Simpson, den neuen Fellgerber, für einen songdienlichen und kraftvollen Rythmus sorgen.
Vom rockigen Klassiker über die zärtliche Ballade bis hin zu verspielt eingeflochtenen progressiven Stücken ist alles vorhanden. Dabei verliert man sich zu keiner Zeit in den Kompositionen, sondern bleibt immer geradlinig und nachvollziehbar. Teilweise stört der SAGA-Kitsch-Faktor etwas, jedoch sollten Leute, die mit der Discographie von RUSH und Konsorten gut klar kommen und die liebevolle Arbeit von NEAL MORSE nicht verabscheuen, gut mit dem Album klar kommen. Auch wenn natürlich zu keiner Zeit der Frickelgrad eines Herrn Morse erreicht wird. SAGA-Hörer der letzten 25 Jahren können ohnehin ohne Bedenken zugreifen.
Thomas Kleinertz / 24.01.2005