The Resistance – Torture Tactics
Wertung:
2.5/7
Info:
VÖ: 27. Februar 2015
Label: earMusic
Spielzeit: 00:27:45
Line-Up:
Robert Hakemo – Bass
Marco Aro – Vocals
Jesper Strömblad – Guitars
Glenn Ljungström – Guitars
Christofer Barkensjö – Drums
Tracklist:
01. For War
02. Dead
03. Cowards
04. Deception
05. The Burning
06. Dying Words
07. Slugger
08. Expand To Expire
09. Face To Face
10. I Bend – You Break
„Aufguss der Vergangenheit“
Je mehr Bewegung auf dem Markt ist und desto mehr sich die Bands entwickeln, umso klarer ist, dass viele Musiker irgendwann getrennte Wege gehen. Was daraus in letzter Zeit resultiert, ist das Phänomen „Supergruppe“. Musiker aus alten Gruppen setzten sich zusammen, gründen eine neue Gruppe und klatschen sich einen dicken Aufkleber auf die CD [Mitglieder von Band A – Z]. Dies funktioniert manchmal ganz gut – im Fall von THE RESISTANCE ging das bisher ziemlich in die Hose. Ex-IN FLAMES-Gitarrist Jesper Strömblad und THE HAUNTED-Schreihals Marco Aro haben sich mit der ersten EP und dem ersten Album viele Negativstimmen einfangen müssen. Nun kommt mit „Torture Tactics“ ein Hybride zwischen EP und Album [bei zehn Songs und 27 Minuten Spielzeit]. Natürlich soll zu dieser EP alles besser laufen…
Der Opener „For War“ zeigt gleich, was auf dem Album Sache ist. Es gibt ziemlich stark auf die Fresse! Dabei kreuzen sich die Wege von THE HAUNTED tatsächlich mit ganz wenig IN FLAMES, wobei die Melodiebögen fast komplett ausbleiben. Irgendwie bekommt man das Gefühl, man serviert einen billigen Abklatsch der beiden Hauptbands. Was nicht zu kurz kommt ist der Härtegrad, da fast alle Lieder sehr schnell durchknüppeln. Mehr hinterlassen die kurzen Gewitter allerdings nicht, da die Songs meist nicht einmal drei Minuten gehen und somit keinen Platz lassen, um irgendetwas aufregendes zu kreieren. Von einem einstig so kreativen Kopf wie Jesper Strömblad ist man einfach mehr gewohnt. Es erscheint in jedem Lied so, als müsse die Band ein Pflichtprogramm in drei Minuten abspielen. Die Lieder wirken teilweise nicht fertig und von vorne bis hinten gehetzt. Auch wenn man mit dem Härtegrad gut punktet, bleibt man weit hinter der Klasse von Bands wie LEGION OF THE DAMNED oder DEW-SCENTED. Kaum geile Gitarrenparts, wenig Überraschungen und ein Song nach dem anderen. Dies ist die geringe Ausbeute nach zehn Songs.
Man muss schon sagen, die Herren kommen bei „Torture Tactics“ wirklich schnell auf den Punkt. Nach nur einem Song, ist die Geschichte der EP erzählt und man bekommt anschließend Einheitsbrei, der nur durch seinen Härtegrad punkten kann. Was fehlt sind: Emotionen, Melodien, Hits und vor allem Qualität. Letztendlich hat man das präsentierte Liedgut schon tausendfach besser zu hören bekommen und wer auf der Suche nach einem solchen Sound ist, der sollte die ehemaligen Bands der beiden Hauptmänner abchecken, wenn er dies noch nicht getan hat. P.S. Erinnert euch das Bandlogo nicht auch irgendwie an HATEBREED?
Frank-Christian Mehlmann / 18.03.2015