Ulvhedin – Pagan Manifest
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Bereits seit 1994 sind ULVHEDIN in Sachen Viking Metal unterwegs, doch konnten sie bislang nicht den Bekanntheitsgrad erlangen, der ihnen eigentlich gebürt. Die 4 Nordmänner stammen genau wie ENSLAVED, EINHERJER und THUNDRA aus dem norwegischen Städtchen Haugesund, konnten bis jetzt jedoch nicht aus dem Schatten ihrer eben genannten, weitaus bekannteren Genre-Kollegen treten, was sich mit ihrem superben Debut-Album mit Sicherheit schlagartig ändern wird. „Pagan Manifest“ – der Name ist übrigens Programm – wird den skandinavischen Vierer mit Sicherheit in den Viking Metal-Olymp katapultieren, soviel ist jetzt schon sicher.
Stilistisch bewegt sich dieses starke Album ganz in der Tradition der bereits erwähnten ENSLAVED und EINHERJER, läßt eine gehörige Portion Eigenständigkeit jedoch nicht vermissen. Die 8 Songs sind zum Großteil im Midtempo-Bereich angesiedelt, ganz sporadisch wird auch schon mal ordentlich geknüppelt. Aggression und Leidenschaft wird hier mit Melancholie gepaart. Ganz Viking Metal-typisch wechseln sich aggressives Black Metal-Gekreische und sehr vielseitige und düstere cleane Vocals miteinander ab. Die Melodien sind wunderschön und bei weitem komplexer, dunkler und lebensverneinender als bei Viking-Kollegen wie bespielsweise THYRFING (deren Songs in meinen Ohren schon beinahe fröhlich anmuten).
In den Lyrics beschäftigt man sich – wie könnte es auch anders sein – mit der alten germanischen Religion, der Titelsong „Pagan Manifest“ bespielsweise zeugt von der Verbundenheit der Musiker zum Paganismus, „One Eyed God“ ist dem Göttervater Odin gewidmet. Auch Themen aus der germanischen Mythologie werden hier aufgegriffen: „Echo Of The Goddesses Voices“ handelt von den 3 Schicksalsgöttinen (bzw. Nornen), die am Fuße der Weltenesche Yggdrasil über das Schicksal eines jeden Menschen entscheiden, dem niemand entrinnen kann.
Aufgenommen wurde dieses Meisterwerk heidnischer Tonkust im allseits bekannten Grieghallen Studio unter der Regie des ebenso bekannten Produzenten Pytten. Dies geschah bereits im Jahre 2000, zur Veröffentlichung kam es indes erst 2004, da das damalige Label der Band, Native North Records, welches übrigens den Herren von EINHERJER gehörte, vor die Hunde ging. 2004 unterzeichnete man schließlich beim neuen deutschen Label Einheit Produktionen.
Da sich die Qualität jedes einzelnen Songs immer auf dem gleichen, hohen Niveau bewegt, ist es denkbar schwierig, dem geneigten Leser einen speziellen Anspieltip mit auf den Weg zu geben. Diese Scheibe wird jedenfalls Kult! Daher sind 7 Punkte mehr als gerechtfertigt. Skål!
Stina / 19.10.2004