Unearthly Trance – Stalking The Ghost
Wertung:
5.0/7
Info:
VÖ: 24. Februar 2017
Label: Relapse Records
Spielzeit: 00:45:28
Line-Up:
Ryan Lipynsky – Vocals, Guitars, Noise
Jay Newman – Bass, Noise
Darren Verni – Drums
Tracklist:
01. Into The Spiral
02. Dream State Arsenal
03. Scythe
04. Famine
05. Lion Strength
06. Invisible Butchery
07. The Great Cauldron
„Grundsolide“
Nach gut sechseinhalb Jahren Funkstille meldet sich das US-Sludge/Doom-Trio UNEARHTLY TRANCE mit seinem neuen Album, „Stalking The Ghost“, wieder auf der Bildfläche zurück.
Wobei erst einmal festgestellt werden muss, dass die Mitglieder [allen voran Bandkopf Ryan Lipynsky] in der Zeit, als die Band für unbestimmte Zeit auf Eis lag, keineswegs untätig waren – siehe z.B. das Nachfolgeprojekt SERPENTINE PATH, das mittlerweile auch schon zwei Alben veröffentlicht hat. Doch zurück zu UNEARTHLY TRANCE: Schön, dass die Jungs wieder ihre massiven Sludge/Doom-Walzen vom Stapel lassen, was von der wuchtigen, erdigen Produktion, die dem Hörer oft den Eindruck vermittelt, durch knietiefen, zähen Schlamm zu waten, umso mehr unterstrichen wird. So erhalten solche schleichenden Tracks wie „Famine“ oder auch „Invisible Butchery“, bei dem auch mal AUTOPSY und WINTER durchscheinen, erst ihre volle Durchschlagskraft, während in anderen Tracks auch ganz gerne mal Referenzen an YOB und NEUROSIS auftauchen. Das ist letztlich aber auch das kleine Luxusproblem an „Stalking The Ghost“, das aber natürlich vor allem nach UNEARHTLY TRANCE klingt: Die New Yorker machen ihre Sache schlichtweg gut, aber wirklich Neues wird eben nicht gesagt. Das muss auch nicht unbedingt der Fall sein bzw. ist wohl gar nicht der Anspruch der Musiker, doch dadurch wird die Scheibe etwas berechenbar und zum Ende hin – unbeabsichtigt – etwas zäh.
Dennoch: Wer UNEARTHLY TRANCE schon immer mochte, kann sich auch „Stalking The Ghost“ ganz beruhigt ins Regal stellen, denn hier sind alle Markenzeichen der Band vertreten. Wirklich bahnbrechend ist Album Nummer sechs aber eben auch nicht geworden, sondern ganz einfach eine grundsolide Pflichterfüllung mit gelungenen, aber nicht sonderlich überraschenden Songs – nicht mehr und nicht weniger.
Alexander Eitner / 09.03.2017